Während des Zweiten Weltkriegs und genauer gesagt nach der Landung in Paestum im Jahr 1944 entdeckten die alliierten Truppen eine alte prähistorische Nekropole. Glücklicherweise wurde die Ausgrabungsarbeit für eine Landebahn von einem Archäologie-
Enthusiasten geleitet, der sofort den historischen Wert der Funde erkannte. Nachfolgende Studien bestätigten das Vorhandensein von Unterscheidungsmerkmalen im Vergleich zu anderen bekannten Kulturen. Heute bezeichnen Gelehrte die Kultur, die sich im Süden Italiens während der Kupferzeit (Äneolithikum) entwickelte, als Gaudo-Kultur (Spina-Gaudo ist der Name des Ortes in der Nähe der Mündung des Sele, an dem die Nekropole entdeckt wurde).
Die Gaudo-Kultur entstand im Gebiet von Paestum, in der Nähe des Meeres, und breitete sich fächerförmig ins Landesinnere aus, wie die gefundenen Nekropolen in Mirabella Eclano, Eboli und Buccino belegen.
Das Nationale Archäologische Museum von Paestum zeigt eine Rekonstruktion eines der 34 entdeckten Gräber (siehe Abb. links). Die vielen Funde, ergänzt durch umfassende Erklärungen und Rekonstruktionen alter Werkzeuge, versetzen den Besucher in eine der dynamischsten und interessantesten Realitäten, die sich zwischen dem Ende des vierten Jahrtausends und der ersten Hälfte des dritten entwickelt haben.
